Nachdem wir in den letzten Wochen im Eisacktal, genauere bei Mühlbach, Vals die Berge bewandert haben, geht es diese Woche in die andere Richtung von Südtirol. Unser erster Gedanke war die vordere Rotspitze vom Martelltal aus, aber da die Hochsaison nahe kommt und über die Ferragostozeit sicher keine Unterkunft in einer Hütte zu bekommen ist wollten wir die Zeit nochmals nutzen um in einer schönen bewirteten Almhütte zu übernachten und am nächsten Tag eine größere Tour zu unternehmen. Da bin ich auf die Marschnellalm oberhalb von St. Walburg gleich am Anfang vom Zoggler Stausee nur zu Fuß über einen Steig zu erreichen ist. Sie ist die höchstgelegene (2212m) bewirtete Almhütte im Ultental. Schon das Telefongespräch mit der Sennerin Martina war sehr angenehm und sofort wurde gebucht. Bei der Frage nach dem Parkplatz sagte sie etwas von Giggerhirn, was ich mir dachte nicht ganz verstanden zu haben doch dann steht auf der Karte wirklich Gigglhirnhof, Ok dachte ich mir. Ich erklärte Ihr, daß wir vorhaben zum Hohen Dieb zu wandern und dann einen Rundweg über noch drei Gipfel wieder zur Hütte zu kommen, “ so weit wollt Ihr gehen, unser Berg hier ist der Peilstein auf 2442m, da gehen die meisten von uns aus hin“, ja den wollen wir zum Schluss auch noch mitnehmen sagte ich. Was sie sich dann mit Recht dachte,ahnte ich schon, meist überschätzen sich die Wanderer beim Planen Ihrer Routen. Beim Start in Auer gegen zwei Uhr Nachmittags ging im Ultental ein mächtiges Gewitter ab, die Strasse ab Lana war noch sehr nass es regnete sehr stark. Bis wir am Parkplatz sind hört es sicher auf und so ist es nicht so heiß zum Aufsteigen. Die Anfahrt zum Parkplatz gestaltete sich dann als kleines Abenteuer. Nachdem die Marion nach Ihrem Navi ( Wanderkarte Kompass?) die Route ermittelte fuhren wir ma Wegweiser „Gigglhirnhof vorbei zu den Unterdurachhöfen und zu einem Forstweg, der für zirka 100m sehr steil wurde und über den Stoanbach führte ( durch das Wasser) und dann wieder in die geteerte Zufahrt nach Oberhaus und zum Gigglhirnhof führte. Die Marion stieg mit dem Hund aus dem Auto und bekam es mit der Angst zu tun, da bin ich halt langsam weitergefahren. Es war ähnlich wie von Altenburg nach Söll herunter aber nicht so steil und sehr viel kürzer, mit dem Unterschied, dass wir uns ja nicht auskannten. Letztendlich ging es dann auf der geteerten Strasse weiter bis zum Gigglhofparkplatz, wo nur ein Auto stand, aus einem gewissen Land, die aber sicher eine bessere Zufahrt gewählt haben. Es war ein BMW kein SUV oder 4X4 mit ziemlich tiefgelegtem Radstand. Es hat jetzt tatsächlich aufgehört zu regen aber abgekühlt auf 19 Grad, super.

Der Steig Nr 10 zur Hütte geht hier los, diesmal geht es uns dreien sehr gut im Vergleich zum Aufstieng zur Wieserhütte vor einer Woche. Es geht regelmäßig steil hoch immer einen Bach entlang, wo der noch viel Wasser führt. Diese 550 Höhenmeter schaffen wir leicht in einer Stunde und zehn Minuten. Beim Schweinsteig auf 2109m schauen wir uns die Hütte an, wo der bekannte Bäcker aus St. Walburg seine Freizeit und viele Schnitzereien hier hinterlassen hat. Bei der Ankunft in der Hütte werden wir herzlich empfangen, “ „wir haben gerade weidmannsheil hier, bestellt gelich etwas zu trinken es geht auf die Rechnung der Jäger. Einer hat heute einen Kapitalhirsch erlegt“. Ja dann, machen wir halt mit, ganz so gehört das nicht zu unserer Einstellung, was Tiere und auch was Getränke ( Alkoholische) betrifft. Wir gratulierten dem Schützen und er zeigte uns ein paar Fotos vom Hirschen, er war schon mächtig, die Größe von einer kleineren Kuh. Die Hütte liegt an einem wunderbaren Ort, umrundet von ein paar Gipfeln, Muttergrub 2736m, Rontscher Berg 2711 und der Peilstein 2542m ganz rechts. Den Hohen Dieb 2730m sieht man von hier aus nicht. Dieser Gipfel liegt 330m höher als die Hütte also: Die Ruine Leuchtenburg am Kalterersee liegt 360m höher als die Pension Leuchtenburg, wo wir zu jeder Tageszeit mal schnell mit der Lady hochstarten. Das Gpifelkreuz ist gut zu sehen und es kommt einem gar nicht so weit vor. Wir belegen mal das Zimmer und die Lady wird mal verköstigt. Marion hat seit dem Früstück nichts gegessen heute, da fragen wir ob wir schon etwas esse können, kein Problem. Wir setzten uns in die Stube da es draussen schon eher frisch war und es ging gleich los. Die Jäger haben sich dann schon eher bald auf dem Heimweg begeben. zu unserer Überraschung aber war fast jeder mit einem Auto hierhergekommen, es führt also eine Forststrasse bis hierher, wie mag die wohl sein dachte ich mir und die Marion auch.

Die Strecke war 3 Km lang ( Ein Weg). Bei 531 Höhenmetern. Wir waren eine Stunde und zwanzig Minuten unterwegs. Start: Beim Gigglhirnhof oberhalb St Walburg. Steig N10 bis zur Marschnellalm.

Mit Hund: Nur für fitte und trittsichere Hunde geeignet. Wasser genug vorhanden. Klettergeschirr notwendig für weitere Wanderungen. Da man oft Kühe begegnet, die aber Hunde gewohnt sind, den Hund an die Leine führen. Bitte den Müll mitnehmen. Danke

Dann gegen halb sieben am Abend wollte ich mit der Lady noch eine kurze Erkundungstour machen. Marion wollte auch mit. Wir gingen in Richtung Peilstein, immer weiter immer näher zum Gipfel. Gegen halb acht Uhr , also nach weniger als 40 Minuten stehen wir am Gipfel des Peilsteins auf 2542m. Es ist kühl, wir geniessen das, die Lady am meisten.

Der Rundblick ist auch hier grandios. Uns gegenüber, die beiden Laugen Gipfel 2279m und 2434m, Maddalene Gruppe: Kornigl 2308m, Spitzer Kornigl 2418m, Schöngrubspitz 2459m ,Ultner Hochwart 2627m, ganz hinten die Mandlspitz 2395m, weiter Cima Trenta 2636m, Cima del Lago 2615m ( ober dem Alplahnersee) , Nebelspitz 2701m, Karspitze 2752m , ganz hinten noch die Gleckspitze 2957m, die wir allesamt mit der Lady bestiegen haben. So dachte ich mir jetzt können wir uns morgen diesen Gipfle sparen. Beim Abstieg waren wir flott, wir freuten uns schon auf unsere Betten. In der Hütte waren nur mehr die Senner und Mitarbeiter unter sich. Sie hielten auch nicht mehr lange aus. Um“ fünfe zamorgn muas i di kia melchn“ sagte Roman ein Junger fleissiger Sennerbursche zu uns. Gegen halb neun waren wir im Bett oder in den Betten. Im Zimmer waren zwei getrennte Betten und zwei Stockbettten. Lady verstand das gar nicht so, es kam ihr vor als wäre etwas nicht in Ordnung, da wir getrennt schliefen, zu Hause schläft sie vor unserer Zimmertür um alles unter Kontrolle zu haben, hier musste sie zwei Betten beobachten, da war sie etwas überfordert. Aber sie beruhigte sich bald und es war total ruhig hier. Gute Nacht bis morgen!