Es ist wieder so weit. Die Vater Sohn Wanderung steht bevor. Diesmal haben wir 2 Tage Zeit und können einmal in einer Berghütte übernachten. Stefan hat beschlossen von Vigo die Fass aus über das Vaiolet Tal über den leichten Kletterseig delle scalette  zum Antermoia See zu gehen,  dann über das Antermoiatal zum Kesselkogel zu gehen und dann zur Grassleitenpasshütte ab zu steigen wo wir übernachten werden.

Früh starten wir von dem Hotel Leuchtenburg ohne Frühstück. In Ziano di Fiemme gibt es dann den üblichen Kaffe und die frischen Brote beim Bäcker.

In Pozza di Fassa nehmen wir die erste Bahn. Sie ist noch fast leer, es werden die Tageseinkäufe für die Hütten hochgebracht.

Schon am der Bergstation der Bahn ist der Blick über das Panorama gewaltig. Ein paar Fotos und los geht’s. Es steht eine Hütte nach der anderen. Wir nehmen den Steig 540 in Richtung Rifugio Gardeccia.  Dort sind wir bald angekommen und biegen dann rechts in den Weg Nr 583 die via Larsec ein. Es geht mäßig dem Grat entlang hoch. Nach ungefähr einer Stunde sind wir am Einstieg des Klettersteiges delle Scalette. Wir kommen gut voran, Stefan ist sehr fit, ich quäle mich eher über den Steig, das Übergewicht und die nicht gerade super physische Verfassung machen sich bemerkbar. Stefan merkt es und hält sich dementsprechend zurück.

Die Eindrücke hier sind aber gewaltig und können einem schon den Alltag für kurze Zeit vergessen machen. Als wir über den Passo Lausa  ( 2700m ) kommen sehen wir bald schon den Antermoiasee, er hat die Farbe so wie es in den Bilderbüchern zu sehen ist, die Hütte ist kein Augenschmaus, sie wird aber gerade renoviert, was aber da entsteht ist auch nichts besonderes.

Es ist gerade Mittagszeit als wir zur Hütte kommen. Wir machen eine kurze Pause, stärken uns, bleiben aber nicht lange denn es ziehen Wolken auf und wir wollen noch den Kesselkogel überschreiten.

Wir folgen  der Markierung 583 dem Pass im Schnee hoch und versuchen den Einstieg zum Kesselkogel zu finden. Leider vergebens, doch letztendlich verfolgen wir die Spuren im Schnee und finden den Einstieg des gesicherten Steiges. Es sieht gut aus bis wir zu einer Quere von zirka 100m voll im Schnee ohne Sicherung  kommen.

Da muss ich wohl auch mal eine Lanze für Stefan brechen. Es ist schon manchmal gut eine Familie zu haben. Als Vater denkt man sich, man steht immer über die Kinder weil man ja auch mehr Erfahrung im Leben hat. Stefan hat in diesen Momenten viel Reife bewiesen und mir viel Rückhalt gegeben ohne viele Worte.

Wir haben selbst kein Seil mit und entscheiden auch angesichts der grauen Kumulus Wolken zurück zu gehen und den Pass zu nehmen.

Die Wolke ziehen über uns hin und her mal sieht man den Gipfel mal nicht. Der Steig über den  Antemoia Pass ist voll im Schnee aber nicht schwer. Wir begegnen noch zwei holländische Frauen, die sich am Abstieg zur Hütte teuflisch schwer tun. Kurz geben wir Ihnen ein paar Tipps. Wir sind schon gegen vier an der Hütte und haben so Zeit uns einzurichten. Es ist voll belegt und wir belegen unsere Schlafstätten, verwechseln dabei das Stockwerk und belegen eine Kammer alleine.

Der Hüttenwirt sagt uns bleibt dort es wäre für Sie privat aber heut brauchen sie die Kammer nicht. Ich war froh, denn ich habe Schwierigkeiten in einem Massenlager zu schlafen.

Wir setzten uns auf die Terrasse und beobachten das Treiben auf der Hütte. Es geht sehr bunt zu, das Publikum ist International, eher Gruppen.

Das Essen schmeckt gut, bald wird es auch Dunkel. die Nachtruhe wird von allen eingehalten. Wir genießen auch mal die Ruhe.

In so einer Hütte zu schlafen ist schon gewöhnungsbedürftig. Am Morgen gibt es noch ein gutes Frühstück. Wir wandern gemütlich über das Vaiolet Tal zurück zur Bahn. Stefan hat am Abend ein Konzert und ist so nicht übermüdet.

Eine schöne Wanderung bei der wir leider den Höhepunkt ausgelassen haben aber der Gipfel ist immer noch da und wartet eventuell.

Wir waren insgesamt 10 Stunden unterwegs.

PS Track Val di Fassa  –  Antermoiasee