Heute gibt es wieder eine Tochter – Vater Bergwanderung. Lange haben wir überlegt, was wir für eine Strecke aussuchen, zuerst war der kleine Angelus im Plan, doch laut Informationen hätte es über den Gletscher Steigeisen gebraucht, da es sehr glatt ist, da war nur noch der Fradutsa Gletscher oder die Schneeberg Wanderung im Passeiertal zum höchstgelegenen Bergwerk in Europa in der engen Auswahl. Da wir im Passeiertal auf keine Bahn warten mussten, ging es dorthin.

Ich habe diese Wanderung schon drei Mal mit Marion und Lex meistens früher im Jahr gemacht. An der Scharte fanden wir immer Schnee und der See war noch mit Eis bedeckt. Dieses Mal müsste alles frei sein.

Die Anfahrt über das Passeiertal bis zur Timmelsbrücke nach Moos ist eher lang und es waren  am frühen Morgen schon Lastwagen unterwegs. Um halb neun sind wir aber beim Parkplatz rechts  hinter der Timmelsbrücke gestartet. Schon gleich hat man einen tollen Blick auf des Timmelsjoch und die dahinter liegenden Gletscher : Granatferner und die drei Seeber Ferner, westlich, östlich, südlich, es sieht noch nach viel Eis aus da oben.

Die zwei Damen Lady16 und Katharina legen im üblichen Tempo los, zum Glück ist der Knappenweg Nr 29 nicht so steil.  Am Wegweiser steht 2 Stunden 10 bis zum Bergwerk Schneeberg, Es dauert nicht lange da sind wir schon bei der oberen Gostalm vorbei und wandern über Hochmahd der Schneeberghütte entgegen.
Murmeltiere sind  ziemlich nahe und  schlagen Alarm, wir nehmen den Weg Nr 27 am Bergwerk entlang hoch. Der See den man da angelegt hat zeigt sich in einer mysteriösen Farbe, das Wasser schimmert rötlich, braun.

Jetzt geht es neben den Gleisen in Serpentinen hoch. Kathy lässt es sich nicht nehmen über die Gleise hoch zu gehen. Das letzte Stück ist fast senkrecht und sie nimmt auch die Hände zur Hilfe um hoch zu kommen.

Oben angekommen taucht man in ein Stück Vergangenheit ein. Man befindet sich in einem Kessel umgeben von dreitauseder Gipfeln und hier gehen auch tolle Routen mit Gletscherüberquerungen weiter, wie zum Beispiel zum Becherhaus  , wo Kathy im letzten Sommer war.
Ein Stollen ist begehbar, wir nutzen das aus, er ist  konfortable 1,65m hoch,  beleuchtet, mit ein paar Wagen auf den Gleisen, Lady darf auch mit, für ein paar Fotos reichts.

Es ist genau zehn Uhr, also 1 Stunde und 30 Minuten etwas weniger wie angegeben. Bei der Gaststätte Schneeberghütte ist es noch niemand hier, ist wohl noch früh. Wir holen etwas Süßes und Wasser aus dem Rucksack, Lady16 ist damit voll einverstanden, dann wollten wir weiter über die Karlsscharte, ich schlage mal den Weg nach rechts in Richtung kleinen Schwarzsee ein bis mich die Kathy vorsichtig fragt ob  die Karlsscharte nicht eher links sein müsste, ja logisch und wie froh ich da war, sie ist viel näher und um einiges weniger hoch, besser für meine Sauerstoffreserven.

Am Anfang geht es über Wiesen eher steil hoch bis dreiviertel geht es, dann gehen meine zwei Damen gleich schnell weiter und ich kämpfe mich hoch und gebe nur noch kurze Antworten, als  Katharina mir erklärt, wie schön es auf den Bergen ist, wie gut Ihre Schuhe halten, wie erstaunlich viele Kühe auf dieser Höhe sind ,wie fein die kurzen kühlen Windstöße sind.

Na ja ich hoffe eigentlich dass wir bald oben sind. Es entpuppt dann als doch nicht so weit. Ich komme eigentlich gut an und bin noch einigermaßen ansprechbar, da gibt es dann eine Pause und das Higlight für Lady16, die Rucksäcke werden abgeschnallt juhu. Sie macht sich nichts aus der tollen Aussicht hier, merkt nicht daß man den großen Schwarzsee und wieder einen Kessel umgeben von mehreren Dreitausendern sieht. Wir sind beim Foto machen, Lady16 konzentriert sich volle auf unser Rücksäcke ist ja gut so werden sie nicht gestohlen von wem auch wir sind alleine hier.

Nach der Erholungsphase ( Wie beim Lauftraining ) geht es weiter bergab, da fällt mir ein dass es ja tiefer runter als zu dem See geht und dann kommt wieder ein Aufstieg von zirka 200 Höhenmetern bis zum See, na einfach nicht zu viel denken. Mal genießen wir den Ausblick in das Timmelstal wo die Passer entspringt.

Es ist schon beeindruckend wie sich der Fluss durch das Tal schlängelt, er wird von allen Seiten mit Bächen gespeist und wird immer stärker reisender. Nicht umsonst ist es einer der beliebtesten Flüsse für die Wildwasserkanuten au

s ganz Europa.

Nach einer knappen Stunde sind wir beim  großen Schwarzsee , wundervoll, das Wasser ist Glasklar und eiskalt. Lady und ich steigen mal kurz rein, auch Kathy kommt nach.

Dann geht es nur noch bergab über die schöne Timmelsalm, jetzt kommen auch ein paar Leute entgegen. Um halb zwei nach 5 Stunden sind wir am Auto zurück.

Es geht dann über das Passeiertal nach Meran und wieder zurück nach Kaltern bei 36 Grad Hitze.

Karlsscharte mit Hund : Für Bergtaugliche trittfeste  Hunde sehr schöne Wanderung da überall Wasser zu finden ist. Klettergeschirr nicht unbedingt notwendig, sonst schon alles selbst mitnehmen.

Die Strecke ist 15,4 km lang bei 1100 Höhenmetern. Wir waren 5 Stunden unterwegs ( 6 1/2 bis Stunden sind angemessener ).

GPS Track Karlsscharte