Es ist schon der 11 September heute, wieder mal ein Ruhetag für uns im Hotel . In den letzten Wochen haben wir etwas mehr um den Ohren gehabt als uns lieb war. Zwei Autos in der Werkstatt ein leichter „Arbeitsunfall“  eines unserer Mitarbeiter am Freitag Nachmittag ( Wann auch sonst ). Jetzt sollte alles wieder seinen Lauf nehmen und wir ( Marion, Lady 16 und ich ) haben uns vorgenommen wieder eine Wanderung zu unternehmen, wenn wir früh mit dem Frühstück und Zimmer reinigen fertig sind.  Es sollte aber nicht so anstrengend sein, denn innerlich sind wir etwas ermüdet. Es sollte aber wieder anders kommen wie geplant. Am Morgen lief alles reibungslos, wir hatten das Haus voll keine Abreisen, Frühstück lief gut. Gegen halb elf waren wir so weit bereit unsere Wandersachen zu packen. Lady16 bewachte schon mit größter Sorgfalt unsere Rucksäcke.

Dann läutete das Telefon, ein Gastpaar  kam leider nicht mit den geliehenen E Bikes zu recht. Ich musste Sie mit dem Auto in Kaltern abholen, neue E- Bikes zu bereitstellen und auch mit diesen klappte es dann nicht, Sie wollten nicht verstehen, dass die Unterstützung  ausging wenn man die Bremse betätigt. Nach langem Erklären und zeigen waren sie dann doch überzeugt.

Gegen halb zwölf waren wir dann bereit zum Starten, die Lust ist uns fast schon vergangen, denn es war auch schon fast 30 Grad warm. Es sollten dann einfach nur von Predaia zum Tresner Horn gehen, vielleicht bis zur“  Malga Nuova di Coredo “ und zurück.
Um halb eins starten wir vom Rifugio Predaia al Todes´ci auf 1320m in Richtung Tresner Horn über die Malga di Tres. Lady16 macht Kapriolen und springt vor lauter Freude herum, schon lange haben wir keine Wanderung mehr miteinander mehr unternommen. Mein Körper ist fit doch im Geist fühle ich mich nicht so bereit für eine große Anstrengung.  Eigentlich wollte ich schon mal die Strecke weitergehen über die Rocca 1680m bis wo wir im Winter mit den Schneeschuhen gekommen sind. Marion kann ich das aber heute nicht zumuten, denn Sie hat neben Ihrer Arbeit noch die ganze Woche in der Küche verbracht. Kurz vor der Tresner Alm, sagt Sie warum gehen wir nicht links gleich zur Rocca dann können wir vielleicht weiter in Richtung Roen oder Wetterkreuz gehen, wenn es uns zu weit wird können wir ja umdrehen. Ich dachte mir ich höre nicht richtig, das war genau das was ich eigentlich wollte. Aber bis zum Wetterkreuz kommen wir heute nicht mehr, weiterhingehen bedeutet auch weiter zurückgehen.

Ich stimme zu und wir biegen nach der Malga di Tres links ab in Richtung Hirschkopf und Rocca. Da stehen schon Schilder zum Roen 3,30 Stunden, das ist schon ein Stück. Nach einer guten halben Stunde sind wir aber schon am Breitkofel 1706m wo noch Kohle vom Asche vom Herzjesufeuer liegt , da geht man dann an einer senkrechten Felswand entlang bis zur Rocca 1647m , da waren wir aber schon sagt Marion.

Beim kurzen Abstieg hören wir ein rascheln, Lady16 zieht mächtig zurück, da sehen wir hinter uns am Kofel eine Gams mit einem schönen weißen Schopf  , kurz kommt sie uns entgegen bemerkt uns dann aber und macht sich davon. Foto natürlich nicht gemacht.

Ich kann nur zustimmen aber ich kann mich erinnern von da aus den Kalterersee gesehen zu haben. Wir gehen links unter der Rocca vorbei weil es da flach weitergeht. Es kommt dann der Passo Predaia 1699m und dann der St.Barbarastöckel 1680m den man auch von Graun aus über den Schönleitensteig erreichen kann. Jetzt ist es ein angenehmer Forstweg fast eben nur die Aussicht reicht noch nicht bis zum Kalterersee.
Da erreichen wir eine toll gelegene Hütte und Marion sagt da waren wir schon mal, tatsächlich war es die Kuhlegerenhütte wo wir vor einigen Jahren mit den MTBikes ( ohne Akkus ) über Graun und Mundleger hochgefahren sind.

Das ist ein toller Platz mit wunderbarer Aussicht. Da haben wir uns mal ausreichend verköstigt. Lady kommt wieder voll auf Ihre Kosten und macht das ganze Menü samt Äpfel und Riegel mit. Es war jetzt halb drei für mich war es auch schon genug nur den See hätte ich schon gerne gesehen.

Ich schaue mal kurz wie es weitergeht  und bin ein Stück in Richtung Roen gegangen. Marion sagt es sieht aus als wäre er ganz nahe, es kann nicht mehr weit sein. Sie macht einen Check auf Ihr GPS Gerät und kommt zum Ergebnis dass es keine halbe Stunde mehr sein kann bis zum Wetterkreuz.  Gesagt getan und nach fünf Minuten sind wir am Grauner Joch 1800m dann geht es ober der Schweiglhütte vorbei, wo ein weiterer Steig von Graun N. 6 hochkommt und dann links fast versteckt das Wetterkreuz  1844m ,wo eigentlich gar kein Kreuz  sondern nur eine Stange steht. Und endlich da unten links ist er zu sehen unser Kalterersee.  Auch hier finden wir noch die Feuerstelle vom Jesufeuer.  Links oben sieht man ganz nahe das schöne hohe Kreuz vom Schwarzkopf 2030m.

Nach der Fotopause gehen wir runter zur Scharte „ Bocca di Valcalana “ , da ist eine bedenkliche Stelle wo ein Junger Bursche aus Tramin am Herzjesuabend auf tragischer Weise abgestürzt ist. Kurz halten wir inne, dann geht es weiter, an der Gabelung steigen wir links N 501  ab zur „ Malga vecchia di Coredo „ die wir nach einer halben Stunde erreichen. Da finden wir einen toll ausgebauten Stall, ganz alleine steht er da. Das wäre ein Plätzchen für ein paar Tage zum entspannen.

Über die gesamte Strecke haben wir nur zwei junge Menschen begegnet, wenn man bedenkt, das über den Mendelpass nach Halbweg ganze Karawanen unterwegs sind. Dieser Teil des Mendelkamms ist den Leuten im Überetsch und Unterland eher unbekannt.

Jetzt geht es nur noch fast eben über den Weg 530  zurück zur “ Malga nuova di Coredo „. Genau um fünf Uhr sind wir schon wieder beim Parkplatz  und beenden diese unerwartet wunderschöne Tour.

Es waren 14,5 Km bei 980 Höhenmetern wir waren 4, 5 Stunden unterwegs.

Mit Hund:  Er sollte Trittsicher und bergtauglich sein. Wasser findet man erst bei der “ Malga vecchia di Coredo “ am Rückweg. Alles andere auch mitnehmen. Klettergeschirr notwendig. Es gibt steile Abgründe und man kann Rehe oder Gemse begegnen.

GPS Track Predaia Wetterkreuz