Monte Vioz 3645

Monte Vioz 3645

Einmal in der Sommersaison planen wir eine Königstour . Letztes Jahr war es die Tour zum Rifugio Larcher und zur Cima Nera auf 3.000m. Von da aus haben wir schon zur Vedretta del Vioz hinübergesehen. Ich habe kurz nachgeschaut und auf den Rifugio Mantova al Vioz gestoßen. Die Schutzhütte liegt auf 3535m Höhe, etwas mehr als 100m höher der Gipfel des Monte Vioz.

Für diese Tuor haben wir uns schon gut vorbereitet. Schon einen Tag füher sind wir nach Pejo einem kleinen Dorf auf 1580m angereist. In einem kleinen Hotel gut geschlafen und am morgen schon mit der ersten Bahn von Fonti di Pejo aus auf 3.000m Höhe aufgefahren. Von da aus ging dann die eigentliche Wanderung los.

Es ist eingentlich nicht unser Stil mit Aufstiegsanlagen zu fahren, jedoch war das Angebot der Ferienregion Trentino sehr großzügig. Für einen geringen Kostenbeitrag im Hotel konnten wir am nächsten Tag sämtliche Anlagen über eine App benutzen.

Die Seilbahn bringt uns fast exakt auf 3000m Meereshöhe. Die Gondel ist am frühen Morgen nur spärlich belegt und wir und Lady16 geniessen die Fahrt. Das Liftpersonal ist freundlich und nörgelt nicht wegen dem Hund herum wie wir es leider in anderen Orten erlebt haben. Es ist schon ein Erlebnis nur auf so einer Höhe zu kommen. Man sieht eigentlich nur Felsen,Steine und gewaltige Bäche die herunterdonnern. Oben angekommen sieht es aus wie auf einem fremden Planeten nur Felsen und Steine von denen wir an diesem Tage noch reichlich begegnen werden.


Von hier aus gibt es auch eine Skipiste die hier losgeht. Man sieht auch schon die Schutzhütte, sie scheint nahe, doch man muss noch einmal 200m absteigen um hochzusteigen. Gleich starten wir drei und schon nach ein paar hundert Metern entdecken wir an einem rauschenden Bach eine Gruppe von jungen Steinböcken. Sie sind anscheinend Menschen gewohnt und lassen sich nicht aus der Ruhe bringen.

Über den Steig 138 geht es vorerst mal der valle mite entlang etwa 200 Höhenmeter bergab bis zu einem kleinen Gebirgssee. Von da aus entscheiden wir uns gleich die „direttissima“ über die Geröllrinne bis zum sogenannten „Brik“auf 3200m das die Schlüsselstelle des Aufstiegs sein soll.

Gleich werden wir von zuerst einem älteren Mann und dann von einem jungen Paar überholt. Sie scheinen es besonders eilig zu haben. Dann am See wo die direttissima losgeht sehen wir den älteren Mann schon abseits von dem Steig umherirren. Wir erklären Ihm kurzfristig dass er sich an den steinernen Männlein und die orangen Markierungen halten soll die regelmässig zu sehen sind. Dankbar und sichtlich überfordert entscheidet er uns dann lieber in einem sicheren Abstand zu folgen. Die Jungen gehen richtig den Steig hoch aber schon bald fangen sie an Pausen einzulegen. Wir hingegen gehen unseren gewohnten Rythmus, die Marion voraus Lady in der Mitte und ich als letzter im sicheren Abstand, denn man muss aufpassen auf eventuelle Steine die von oben kommen.

Es geht gut voran und wir sind bald an einer Kreuzung da kommt der Weg N 105 der weinger steile aber längere Anstieg. Da merken wir dass wir schon am „Brik“ vorbei sind. Von Schlüsselstelle haben wir aber weing bemerkt. Jetzt wir der Steig breiter etwas ausgesetzt aber mit Drahtseilen gesichert. Von der anderen Route kommen schon mehrere “ Bergsteiger“ empor mit unterschiedlichen Vorrausetzungen. Nach zwei Stunden sind wir dann am rifugio Mantova al Vioz auf 3535m. Es ist ziemlich neu und sieht nicht zu groß aber gut aus.

Hier machen wir mal eine gute halbe Stunde Pause bevor es zum eigentlichen Gipfel am Monte Vioz geht. Die 110 Höhenmeter sind bald geschafft obwohl die dünne Luft sich bemerkbar macht. Am Gipfel ist alles vergessen, der Blick auf die Gletscherwelt ist einfach beeindruckend.
Die gesamte Cevedale Gruppe steht vor einem, die Punta San Matteo 3678m, der Palon de la Mare 3703m, der Cevedale 3770m, dahinter der Gran Zebru 3857m,die weisse Kuppel von König Ortler 3905m . Nördlich die Bernina Gletscher mit 4050m, nördlich die Weisskugel 3769m und der Similaun. Südlich sehen wir die Brenta Gruppe, die Presanella mit der imposanten Nordwand und der Adamello.

Man fühlt sich hier wie wenn die Zeit noch etwas stehn geblieben wäre. Die Gletscher scheinen so groß und unendlich vor uns. Wenn man aber den Erzählungen von einem Einheimischen ex Schafhirten zuhört so wird es diese nicht mehr lange geben. Der Rückgang ist eine unaufhaltsame Entwicklung die der Mensch mit seinem rücksichtslosen Werhalten noch etwas beschleunigt. Etwas überheblich scheint mir da die Meinung sogenannter Experten daß der Mensch das aufhalten kann.

Wir verweilen hier etwas länger als üblich aber nach einer Weile machen wir uns auf den Rückweg. Nach einer sehr netten Einkehr beim Hüttenwirt Mario Casanova der 2017 am Dhaulagiri 8167m die Fahne von der Val di Sole geschwenkt hat. Dieser Berg wurde lange als der Höchste der Welt gehalten. Casanovas Partner Marco Confortola war 2015 am Basislager vom Erdbeben überrascht worden. Er hat mit vielen Freunden im Tal eine Schule aufegbaut. und zum Fest der Eröffnung der Schule noch einmal diesen Berg bestiegen.

Die Tochter Casanovas hat uns bei der Anfahrt in der Gondel begleitet ist eine der besten Alpinläuferinnen des Landes und nutzte den Aufstieg mit einigen Umwegen als tägliches Training. Jetzt ist sie in einem anderen Outfit und serviert uns am Tisch.

Nach der Stärkung machen wir uns für die 1300m Abstieg zur “ Doss dei Cembri “ Alm 2315m bereit. Es geht dem Steig Nr 105 bergab. Er ist nicht sehr angenehm zu gehen. Man muss sehr konzentriert sein, unzählige Steine und kleine Felsen sind zu überwinden oder zu umgehen. Einziger Trost ist der gewaltige Blick zu den umliegenden Bergen. Der Careser Stausee scheint nahe zu sein darüber der Gletscher vom Careser, dahinterdie Furkelscharte, Veneziaspitze, Rotspitze in Südtirol.

Wir gehen vorsichtig, Lady ist da gewaltig wie sie sich durch den Steinen schlängelt und aber vorsichtig zwischen uns beiden bleibt, sie kann sich sogar bei den Murmeltieren beherrschen. Jeder produziert mal eine Landung auf dem Hinterteil, da ist es gut dass man einen bepackten Rucksack als “ Airbag “ hat.

Nach gut 2 Stunden eher langsamen Abstieg erreichen wir dann so genau gegen 14:00 Uhr die Doss dei Cembri Alm. Da kehren wir noch schnell ein bevor es mit dem Sessellift und der Gondelbahn zurück nach Fonti die Pejo geht.

Ein Jahr später haben wir diese Tour als Vater Sohn Tour geplant. Weil sie so interssant und schön ist wurde daraus eine Familientour mit allen vie und der Lady.

Länge : 9,7 km; Höhenunterschied : steigend 993m, fallend 1677m; höchster Punkt 3645m, tiefster Punkt 2315m

Monte Vioz mit Hund : Nur für Bergtaugliche Hunde geeignet. Klettergeschirr , mitnehmen ; Wasser findet man bis auf einer Höhe von 2800m genügend, dann keines mehr. Müllsäcke mitnehmen und entsorgen.

Track , Position: -km, -m GPX
50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Differenz max/min: Keine Daten
Höhengewinn (~): Keine Daten
Höhenverlust (~): Keine Daten
Dauer: Keine Daten


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