Heute ist wieder einmal Ruhetag und nachdem ich gestern mit Katharina und Lady16 den Fradusta-Gletscher in der Palagruppe bestiegen habe ist heute endlich mal wieder eine Wanderung mit Marion fällig.
Ich komm mir vor wie im Trainingslager, nach der langen Tour am Fradusta mit den zwei Berghüpfern Kathy und Lady16 spüre ich schon etwas Müdigkeit in den Beinen aber versprochen ist versprochen und mit Marion geht es nicht so hart an die Sache.
Seit Wochen sprechen wir darüber mal von Sarnthein auf die Sarner Scharte zu laufen. Natürlich nehmen wir den bequemeren Weg von Riedelsberger Parkplatz aus.
Wir kommen gegen 11 vom Hotel los und sind in dann auch bald im Sarntal. Kurz vor der Abzweigung nach Sarnthein biegen wir rechts hoch. Die Hinweisschilder zeigen zum Gasthof Waldrast und zum Tengler.

Die Strasse ist sehr eng und recht ausgesetzt, ich bin froh, dass es Sommer ist, im Winter möchte ich diese Strasse nicht fahren müssen.
Beim Riedelsberger Parkplatz neben dem Hallerhof auf 1510m finden wir genügend Parkplatz. Der Hinweis dass die Tengler-Alm wegen Strommangel geschlossen ist, schreckt uns nicht ab. Wir haben ja schon eine kleine Jause im Auto gegessen.
Wir ziehen unsere Wanderschuhe an, schultern die Rucksäcke, die heute mit Regenschutz und genügend Wasser für uns und Lady bepackt sind und gehen den Weg Nr. 3 in Richtung Tengler-Alm und Sarner Scharte. Die Wand und das Gipfelkreuz sind  schon gut sichtbar. Der Weg wird gleich recht steil, man geht über die Wiesenlandschaft hoch bis zur Tengler-Alm.
Dort liegt ein kleiner eingezäunter Weiher mit einem Brunnen, der uns später noch sehr hilfreich sein wird.
Der Weiher an der Tengleralm ist sehr gepflegt mit einem Holzzaun abgesperrt. Da sitzt ein Sarner beim “ Tengeln“, das ist das Wort für die Sense von Unebenheiten gerade zu klopfen bevor man sie mit dem Wetzstein wetzt.

Flott wandern wir am Tengler vorbei und kommen in den Wald. Eine italienische Urlauberfamilie fragt uns nach der „Forcella„, aber eigentlich haben sie keine Lust bergauf zu gehen und so verbleiben sie bald hinter uns.
Der Weg geht über einen schönem Pfad den Wald entlang, wir kreuzen kurz einen Forstweg und haben die Wand der Sarner Scharte immer vor Augen. Nach ca. einer halben Stunde erreichen wir eine Wegkreuzung in Richtung Waldrast, der Weg Nr. 3 A für aber auch zur Sarner Scharte. Wir entscheiden uns auf der 3 zu bleiben, zumal dies der kürzere Weg sein soll.

Immer wieder sind Gatter zu überwinden. Lady macht es sich leicht uns schlupft einfach darunter durch. Wir überholen eine weitere 3-köpfige italienische Urlauberfamilie und bemerken aber, dass diese auch sehr gut deutsch sprechen.
Lady findet immer wieder große Steine um dort hoch zu springen und ein Leckerli zu ergattern.
Wir kommen aus dem Wald in felsigeres Gelände. An einer kleinen Lichtung befindet sich eine Tafel mit der Sage des Heiligen St. Zyprian. Marion nimmt die Gelegenheit wahr und läuft schon mal ein paar Schritte voraus, während ich die Sage lese.

Es ist sehr heiß, der Anstieg ist heute sehr beschwerlich. Nach ca. 1 Stunde und 35 Minuten kommen wir an die Kreuzung für den alternativen Rückweg über die Waldrast.

Da geht’s jetzt nur mehr über sehr steinigem Gelände hoch. 40 Minuten bis zur Scharte steht da, das schaffen wir dann auch in etwas weniger Zeit.
Nach weniger als zwei Stunden sind wir auch am Gipfel, der nach dem Schartl 2380m leicht über eine Wiese zu erreichen ist.
Jetzt stehen wir endlich da an dem Gipfel den wir auch jeden Tag von zu Hause aus sehen.

Die Rundumsicht ist wieder mal vom Feinsten, wie von Sarner Bergen halt gewohnt. Jetzt sehen wir auch wie weit es wäre über den Ritten hierher zu wandern. auf jeden Fall machbar aber eher lange und langweilig.
Marion schreibt in das Gipfelbuch, dann gibt es Verpflegung für uns drei, hauptsächlich für Lady16. Rechts ginge es noch über den Grat weiter zum Vilandersberg 2509m, es wäre nicht weit. In der Senke gibt es auch einen gesicherten Abstieg über dem “ hinteren Herrn “ zur Waldrast. Wir haben aber kein Klettergeschirr weder für uns noch für Lady16 dabei.

Vom Süden her sieht man schon ein Unwetter nahen, da entschließen wir uns zum schnellen Abstieg über die selbe Route.
In etwas mehr als einer Stunde sind wir wieder bei der Tengler Alm, wo wir alle drei beim Brunnen eine willkommene Abkühlung nehmen.

Sarner Scharte mit Hund : Für Bergtaugliche und fitte Hunde geeignet. Wasser gibt es am Anfang der Wanderung. Klettergeschirr ratsam, Müllkübel sind auch keine vorhanden.

GPS Track Sarner Scharte